Krebserkrankungen bei Frauen und Onkogenetik

Erbliche Veranlagung für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Endometriumkrebs

 

Gentests sind ein wichtiges Instrument, um bestimmten Krebserkrankungen bei Frauen vorzubeugen, aber auch um die geeignete Behandlung festzulegen. Laut der Krebsliga Schweiz
wird jedes Jahr bei etwa 8150 Frauen eine Krebserkrankung der Brust, der Eierstöcke oder der Gebärmutter festgestellt.

In 5 bis 10 % der Fälle sind Brust-, Eierstock-, Eileiter- und Gebärmutterkrebs auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen. Diese Veranlagung für Krebserkrankungen bei Frauen betrifft vor allem Eierstockkrebs und/oder Brustkrebs im Rahmen von Mutationen der Gene BRCA1 und BRCA2 sowie Endometriumkrebs und/oder Eierstockkrebs in Verbindung mit Dickdarmkrebs im Rahmen von Mutationen der Gene MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2 (Lynch-Syndrom). Es gibt jedoch auch andere genetische Veranlagungen für Krebserkrankungen des Beckens (Gebärmutterhals, Eierstöcke, Endometrium), die bei einer genetischen Beratung thematisiert werden können.
Die Erkennung einer erblichen Veranlagung für Krebs ist für gefährdete Frauen und Familien von entscheidender Bedeutung, und zwar sowohl für die Behandlung und Vorbeugung von Krebserkrankungen bei Frauen als auch für die Früherkennung und Behandlung von damit verbundenen Krebserkrankungen.

Diese Veranlagungen können meist von einem Elternteil geerbt und manchmal auch an die Kinder weitergegeben werden. Es ist daher wichtig, mit dem Arzt über die persönliche und familiäre Vorgeschichte zu sprechen, um gegebenenfalls eine Überweisung zur genetischen Beratung zu ermöglichen: Wenn die Familiengeschichte auf eine erbliche Krebsform hinweist oder Krebs in einem frühen Alter auftritt, kann bei manchen Frauen ein Gentest sinnvoll sein.